Biografie

Christian Erny

Der Schweizer Dirigent Christian Erny wird von zahlreichen Orchestern und Ensembles für seine stilistische Vielfältigkeit, seine sensible Programmgestaltung und seine Hingabe zur musikalischen Detailarbeit geschätzt.

Seit 2015 setzt Christian Erny als Gründer und künstlerischer Leiter des professionellen Chores The Zurich Chamber Singers («Ein aufsteigender Stern in der internationalen Chorszene…», concerti, 2022) Massstäbe. Seine tiefe Auseinandersetzung mit Gesang, Stimme und Rhetorik sowie sein erfolgreicher Background als Pianist fliessen ein in die Arbeit mit Orchestern, bei welchen er für seine präzise Probearbeit und energetischen Konzerte beliebt ist.

Christian Erny pflegt ein eklektisches Repertoire von der Renaissance-Polyphonie bis hin zu zeitgenössischer Musik und überrascht immer wieder durch raffinierte Programme, in denen er Werke aus dem Standardrepertoire mit neuer Musik verbindet und so auf neue Weise erlebbar macht. Besonders verbunden fühlt er sich mit der Epoche der Wiener Klassik, speziell mit den Werken von Wolfgang Amadeus Mozart.

Christian hat mit einigen der bekanntesten Komponisten der Gegenwart zusammengearbeitet und bisher Werke von Paul Mealor (GB), Burkhard Kinzler (DE), Julian Revie (USA), Rhiannon Randle (GB), Patrick Brennan (GB) und Kevin Hartnett (USA) uraufgeführt. Zu den Komponisten, die seine Arbeit schätzen und ihm in Zukunft ihre Kompositionen zur Uraufführung anvertrauen, gehören David Philip Hefti (CH) und Alfred Felder (CH). Mit der amerikanischen Komponistin Caroline Shaw arbeitete er eng im Rahmen eines Fokus-Projektes des Musikkollegium Winterthur im Juni 2023.

In den kommenden Saisons wird Christian Erny mit Orchestern wie dem Musikkollegium Winterthur und der argovia philharmonic zusammenarbeiten. Zu den Höhepunkten der kommenden Saison 24/25 gehören die Veröffentlichung dreier neuen Aufnahmen: die Uraufführung von Paul Mealors neuer Choroper „The Light of Paradise“ zusammen mit den Zurich Chamber Singers und dem sonic.art Saxophonquartett, die Haydn Cellokonzerte mit Michal Balas und dem Kurpfälzischen Kammerorchester Mannheim sowie ein Mozart Programm mit dem Pianisten Hans-Jürg Strub und der Württembergischen Philharmonie Reutlingen. Christian wird das Musikkollegium Winterthur bei der Uraufführung der neuen Oper „Walpurgisnacht“ des Schweizer Komponisten Alfred Felder dirigieren.
Zu den Orchestern, die Erny bisher dirigiert hat, gehören die Württembergische Philharmonie Reutlingen, das Kurpfälzische Kammerorchester, die CHAARTS Kammerkünstler, das Sinfonieorchester Biel Solothurn (TOBS), das Orchestra of Europe, die Barockorchester Les Passion de l’Âme und Cardinal Complex, die Junge Philharmonie Zentralschweiz und das Sofia Symphony Orchestra. 2019 gab er sein Operndebüt am Luzerner Theater. Im selben Jahr wurde er im Rahmen eines Dirigentenforums als einer von drei jungen Dirigenten ausgewählt, eine Woche lang mit dem Chor des Bayrischen Rundfunks zu arbeiten.

Christian Erny und seine Zurich Chamber Singers sind Exklusivkünstler beim Label Berlin Classics. Die vielfältigen Einspielungen des 2015 gegründeten Chores begeistern Presse und Publikum weltweit. Das Vokalmagazin Chorzeit lobt die “herausragende” Klangkultur, welche „ihres Gleichen“ suche. SWR2 konstatiert die “allerhöchste Klasse” der jüngsten CD-Aufnahme, das Image HiFi Magazine sieht den Chor bereits in der „Top 10 der europäischen Kammerchöre“. Der Chor ist mittlerweile in einigen der grossen Konzerthäusern zu erleben, darunter die Elbphilharmonie Hamburg, die Tonhalle Zürich oder das Brucknerhaus Linz. Das aktuellste Album Bruckner Spectrum – ein sorgfältig und intelligent kuratiertes Programm um die lateinischen Motetten Anton Bruckners – wurde im Herbst 2022 veröffentlich. Es erhielt, ebenso wie die Vorgänger-Veröffentlichung O nata lux, hervorragende Kritiken der internationalen Fachpresse. Die Zurich Chamber Singers haben im Jahr 2021 ausserdem eine Reihe an digitalen Single- und EP-Veröffentlichungen herausgebracht, darunter das zehnstimmige Stabat mater von Domenico Scarlatti sowie weitere Werke von Benjamin Britten, Jean Binet, Jean Deatwyler und Eugen Meier.

Nach Studien in Klavier, Dirigieren und Musiktheorie an der Zürcher Hochschule der Künste, der Jacobs School of Music und der Hochschule Luzern begann Christian Erny zunächst eine Laufbahn als Pianist. Er legte vielbeachtete Aufnahmen von Debussy, Liszt und Lourié vor, wofür er mit dem Gramophone Editor’s Choice ausgezeichnet und für den Preis der Deutschen Schallplattenkritik nominiert wurde. Am internationalen Klavierwettbewerb Île de France erhielt er einen Sonderpreis für die beste Interpretation eines Werkes von Arnold Schönberg. Konzerte führten ihn in viele Länder Europas, nach Südamerika und die USA. Seit einiger Zeit widmet er sich nun vollumfänglich dem Dirigieren.

2019 verlieh ihm seine Heimatstadt Winterthur den Kulturförderpreis für sein bisheriges künstlerisches Schaffen.